Jede Zeit hat ihre Themen und mir scheint, aktuell sind Begriffe wie “Resilienz“, “Achtsamkeit“ oder “VUKA-Welt“ groß in Mode. Vielleicht schreibe ich zu den letzten beiden Begriffen demnächst noch ein paar Zeilen, doch heute widme ich mich zunächst dem Modethema RESILIENZ.
In meiner Tätigkeit als Coach arbeite ich natürlich mit meinen Klienten indirekt immer daran, das Selbst zu stärken und daran von äußeren Faktoren weniger abhängig zu sein. Die Begriffe sind nur anders und zielen mehr auf Ursachen und der Gewahrwerdung der inneren Stärke als auf den Aufbau von Schutzmechanismen gegen Stressfaktoren.
Bildlich gesprochen entspricht der resiliente Mensch einem Schaumstoffkörper der sich auf Druck verformt um bei nachlassendem Druck direkt wieder in seine Ursprungsform zurückzugehen.
Doch weshalb gelingt dies dem einen mehr, dem anderen weniger?
Während meiner Arbeit ist mir aufgefallen, dass, je mehr meine Klienten sich auf die Arbeit mit dem inneren Kind einlassen, desto mehr gelingt es ihnen, gelassener – also resilienter – gegenüber Stressfaktoren in ihrem Leben zu werden.
Das innere Kind ist Symbol für frühe Verletzungen in der Kindheit, die auf den ersten Blick oft gar nicht erkennbar sind, doch meist in Richtung Selbstwert, Selbstliebe, Geborgenheit und Annahme gehen. Für diese Verletzungen, bzw. Defizitgefühle aus der Kindheit wurden früh Kompensationsmuster entwickelt, die bis ins Erwachsenenalter wirken. Diese können z.B. sein “Passe Dich an“, “Arbeite hart“, “Sei stark, lass Dir nichts anmerken“. Diese Muster wirken wie Kompensatoren um dahinterliegende Defizitgefühle nicht hochkommen zu lassen und schaffen somit jeden Tag auf´s Neue erlebte Realität. Ein Kreislauf, der immer wieder neue Verletzungen, Kampf und Stress bedeutet. Stress der im Außen gesehen, und auch von dort kommend vermutet wird – gegen den angekämpft werden muss. Dieser wurde jedoch innerlich geschaffen und aus der eigenen Wahrnehmung als Stress kategorisiert.
Geht man nun dazu über, statt die Stressfaktoren (Job, Kollegen, Partner, Kinder, usw.) im Außen zu identifizieren, und stattdessen innezuhalten, um Kontakt zu seinem inneren Kind aufzunehmen, um so in Verbindung mit alten Verletzungen und Bedürfnissen zu kommen, lernt man nach und nach, dass es alte Muster sind, die wie Schablonen jederzeit und unaufhörlich im äußeren Erleben nachgemalt werden.
Gleiches Tun, gleiche Entscheidungen haben gleiche Ergebnisse zur Folge.
Hinzukommt, dass diese individuellen Risse und Narben kein anderer heilen und pflegen kann, als man selbst. Nur wir selbst können uns das geben, was an Liebe, Annahme, Geborgenheit, Nähe, etc. gerade fehlt. Mit dieser inneren Übung in der Stille mit sich selbst, dem inneren Kind, lernt man zum einen seine Gefühle und Bedürfnisse besser kennen, lernt man sich das zu geben, was man grade selbst am dringendsten braucht und muss dies nicht von jemanden anderen einklagen. Innere Stärke, Sicherheit und seelische Unabhängigkeit nehmen zu und man fühlt immer mehr “sich selbst“.
Das Gefühl von Schwäche und Schmerz weicht einem Gefühl von Stärke und innerer Leichtigkeit.
Verständnis dafür, welche Stressfaktoren man unnötigerweise selbst erschaffen hat, hilft dabei loszulassen, was sich überholt hat. Auf andere Themen/Personen verändert sich die Sichtweise, so dass ein anderer Umgang mit ihnen möglich wird. Beziehungen verändern sich, das Leben entspannt sich in allen Bereichen. Schutz ist nicht mehr nötig, da man innerlich heil und stark wurde – resilient also.
Der Beginn dafür liegt IN einem selbst – nicht im AUSSEN.
Wenn Sie mehr über die Arbeit mit dem inneren Kind und Resilienz erfahren möchten, rufen sie mich an, oder schreiben Sie mir. Ich freue mich auf Sie! 🙂