Wann haben Sie diesen Satz das letzte Mal zu einem Ihrer Mitarbeiter oder Kollegen gesagt?
Führungskräfte die ihre Anerkennung für gute Leistung und Engagement ihren Mitarbeitern gegenüber authentisch ausdrücken, sind ihren Kollegen, die dies vernachlässigen um Längen voraus. Nicht nur, was die Stimmung, das Engagement und das Selbstvertrauen angeht, sondern sie haben auch schlicht weniger mit Fluktuation und Mitarbeiterneugewinnung zu kämpfen. Doch wie läuft das mit echter Wertschätzung ohne dass sie gezwungen wirkt?
Um zu wissen, wer welche Tätigkeiten wie erledigt, muss man informiert sein. Die Nähe zu den einzelnen Mitarbeitern ist meist aufgrund der Teamgrößen nicht möglich. Um trotzdem individuelles Lob aussprechen zu können ist es günstig, sich von den jeweiligen Teamleitern in den wöchentlichen Jour fixes updaten zu lassen – nicht nur zu Projekten sondern auch zu den einzelnen Mitarbeitern. Notieren Sie sich die Highlights.
Stimmen Sie sich mit der direkten Führungskraft ab, welche Leistung wie hervorgehoben werden soll und wer die Anerkennung ausspricht. Das ist deshalb wichtig damit das Lob auch angenommen werden kann. Bekommt der Mitarbeiter für eine Leistung die er als selbstverständlich wahrnimmt, Lob vom höchsten Vorgesetzten, wird er das als eher künstlich und übertrieben wahrnehmen. Im schlimmsten Fall fühlt er sich veräppelt. Das Lob kommt nicht an.
Seien Sie konkret: Benennen Sie ganz spezifisch, was Ihnen gefallen hat. Wer Selbstverständlichkeiten honoriert, wirkt unglaubwürdig und vermittelt im schlimmsten Fall totale Unkenntnis über die Aufgaben, Kompetenzen und Leistungen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Je weiter Sie in der Hierarchie über demjenigen stehen, den Sie bestärken möchten, umso sensibler sollten Sie beim Aussprechen von Lob vorgehen, damit Sie nicht unglaubwürdig wirken.
Sind Sie dagegen die Führungskraft, der mit dem Mitarbeiter tagtäglich zu tun hat, können Anerkennung und Lob auch für kleinere Erfolge glaubwürdig vermitteln.
5 Tipps damit Ihre Anerkennung auch ankommt
Tipp 1: Kontrollieren Sie Ihre Haltung
Fühlen Sie echte Freude und Anerkennung für das Engagement Ihres Teams / Ihrer Mitarbeiter, oder sind Sie der Meinung, dass die erbrachte Leistung eigentlich selbstverständlich ist? Wenn Letzteres der Fall ist, können Sie sagen was Sie wollen, Sie werden genau dieses Feeling transportieren.
Tipp 2: Nehmen Sie sich Zeit
Wie lange dauerte das letzte Gespräch mit einem Ihrer Mitarbeiter, der nicht direkt an Sie berichtet, zu einem fachlichen oder nichtfachlichen Thema? Wann war das?
Mit welcher Information sind Sie und mit welchem Gefühl ist er aus dem Gespräch gegangen?
Was denken Sie?
War es eher ein unbestimmtes Gefühl der Vorsicht und der Unsicherheit weil das Gespräch kurz, knapp und von Telefonaten unterbrochen war, oder ging er mit meinem Lächeln und voller Tatendrang zurück an seinen Arbeitsplatz?
Ihre Mitarbeiter sind Ihre wichtigste Ressource. Widmen Sie Ihnen Zeit und Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Allein das wird bereits als Geste der Wertschätzung und des Interesses verstanden. Hören Sie zu, was Ihr Mitarbeiter Ihnen zu sagen hat.
Tipp 3: Seien Sie Aufmerksam
Ihre Mitarbeiter freuen sich genauso wie Sie über kleine Aufmerksamkeiten. Mit Kleinigkeiten die nicht viel kosten, wie z.B. eine Karte mit ein paar Blumen für eine Mitarbeiterin, die nach ihrer Bein-OP wieder zurück an den Arbeitsplatz kommt, oder ein Post-it, auf dem „Danke, dass Sie mir die Präsentation gestern noch fertig gemacht haben – gute Arbeit!“ steht, zeigen Sie Zugewandtheit, Aufmerksamkeit und aufrichtiges Interesse.
Tipp 4: Legen Sie auch mal selbst Hand an
Wenn Not am Mann ist, zählt jede Hand. Ihre Mitarbeiter werden es als sehr anerkennend werten, wenn Sie auch mal bei praktischen Aufgaben zu unterstützen. Sei es die Hand-outs für eine Veranstaltung zu binden, Tische umzustellen oder das angelieferte Kopierpapier zu verstauen. Kleine Gesten dieser Art tun Ihrem Status keinen Abbruch, im Gegenteil. Es stärkt das Miteinander und das Gefühl, EIN Team zu sein.
Tipp 5: Schauen Sie genau hin
Wertschätzung drückt sich vor allem auch darüber aus, dass Sie Ihr Gegenüber ernst nehmen und als Individuum wahrnehmen – d.h. auf die Unterschiedlichkeit zwischen den einzelnen Personen und die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen. Passen Sie sich dem Kommunikationsstil Ihres Mitarbeiters an, dann wird der sich eher verstanden fühlen. Allein das Ersetzen der üblichen Standardgrußformel durch einen persönlichen Gruß hat große Wirkung.
Lassen Sie mich gern an Ihren Erfahrungen teilhaben. Ich freue mich über Ihre Nachricht! 🙂